In memoriam einer Sammlerfamilie

In diesen Tagen ist in Paris ein künstlerisches Ereignis zu Ende gegangen, an das man sich noch lange erinnern wird. Die Kunstsammlung Morozov, eine Präsentation von nicht weniger als 150 Kunstwerken aus schlechtweg allen jüngeren bedeuteten künstlerischen Epochen, die im Untertitel zu recht als eine Sammlung von Ikonen der modernen Kunst angesprochen wird, fand ihr Ende. Mag zunächst in Erstaunen versetzen, dass es einem russischen Brüderpaar gelingt, ein solches Konvolut an Kunst zusammenzutragen, so beansprucht die überragende künstlerische Qualität der gesammelten Kunst besonderes Interesse. In 11 „Galerien“, nach Sachgebieten paginiert, werden dem Betrachter Kunst in Breite und Vielgestaltigkeit dargeboten, die ihresgleichen sucht.

Dabei mag man ein Schwergewicht bei der Kunst der Jahrhundertwende von 1870 bis 1910 sehen und dabei an Cezanne, Matisse, Monet oder Sisley denken ohne die Hervorhebung einiger anderer zu vergaessen.Hier sollte besonders an Gauguin und seine Werke mit Bezug auf Polynesien genannt sein.

Die genannte  Kunstepoche fand in der Ausstellung ihre Ergänzung in den geradezu symbolistischen Arbeiten, die Maurice Denis gestaltete. Ursprünglich gedacht für die Ausstattung eines Musiksalons beheimatet heute ein grosser Saal die Denisische Kunst. Hier geht ein befreiender ,ja unkonventioneller „Luftzug“ durch die Werke, den man sich auch in anderen  Ausstellungsräumen wünschte.

Herwig Nowak

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert