Eigentlich entstammt der Begriff des Weimarer Dreiecks politischem Sprachgebrauch und meint die politische Zusammenarbeit Frankreichs, Polens und Deutschlands. Ihre Bedeutung sollte indes nicht überschätzt werden.
Umso erfreulicher ist, dass dem Begriff auch eine kulturelle Komponente innewohnt und darunter auch der kulturelle Austausch unter den genannten Ländern verstanden wird. Dieser jedenfalls ist Gegenstand einer Ausstellung im Institut francais mit Malerei und eines dazugehörigen Eröffnungskonzerts. Beides wurde nach Initiative und Inhalt von 8 Frauen gestaltet, die unter dem Titel “L Ìnstitut aux feminin“ Gesänge, Gedichte, Prosastücke und eben Malkunst aus ihren drei Heimatländern vorstellten .Vorgetragen wurden eigene Werke der Mitglieder des Ensembles wie fremde Werke in den drei Originalsprachen. Es waren Inhalte, wie sie sich aus der Sicht der Frau zu den ewigen Themen wie auch zu Tagessorgen ergeben.
Aber die eigentliche künstlerische Stärke des Abends lag bei der Malerei, also bei der Ausstellung. Zunächst nimmt wunder ,welch` intensive Hinwendung die gezeigte Kunst zu traditionellen Themen nimmt. Geschichtsbezogenem Denken kommt in Frankreich eine höhere Wertigkeit als in unserem Land zu. Ob man an die Kollektion von Porträts der Madame de Stael von Martine Metzing-Peyre denkt oder an die 8 Porträts von Salonistinnen durch Marie-Therese Rodet-Goffin: geschichtliche Bezüge allenthalben. Nur Rosa Juchniwiez wandte sich bevorzugt neuerer Thematik zu und stellte landscapes und menschliche Körper zur Besichtigung aus. Diese durchaus sehenwerte Ausstellung,der man den Titel geben könnte“L`Institut aux peintre feminin“ lädt die kommenden Wochen zur Besichtigung ein.
Herwig Nowak