“Salome“ in Frankfurt

Wer in diesen Tagen Gelegenheit hat, in Frankfurt „Salome“ von Richard Strauss zu hören und zu sehen, der partizipiert an einem aussergewöhnlichen Opernerlebnis. Ob man an die Textfassung des Stückes, dem ein Drama von Oscar Wilde zu Grunde liegt oder an seine Inscenierung denkt ,das Ergebnis ist “Oper par excellence“.

Die Textfassung stellt sich als eine Todesgeschichte dar. Allerdings als eine aussergewöhnliche. “Salome“, eine junge Frau von etwa 20 Jahren, verliebt sich in einen Propheten, der in der dunklen Unterwelt lebt. “Salome“, sozusagen als Kindfrau zu bezeichnen, will den Körper des Propheten und seine Haare berühren und seinen Mund küssen. Der Prophet aber lehnt ihr Ansinnen ab und verflucht sie.

Ihr Stiefvater Herode will sie ablenken und auf andere Gedanken bringen und bittet sie, für ihn zu tanzen. Salome kommt diesem Wunsch widerstrebend nach, verlangt aber von ihrem Stiefvater, dass dieser ihr gibt, was sie von ihn verlangt. Und Salome verlangt den Kopf des Propheten. Nach langem Zaudern kommt der Stiefvater diesem Wunsch nach und lässt den Propheten töten. Salome küsst den Mund des Getöteten Propheten.

Die Oper hat zwei Höhepunkte: am Anfang und an Ihrem Ende. Sie beginnt in einem völlig dunkelen Bühnenraum. Wenn sich der Vorhang der Bühne öffnet ,sieht man nichts. Die Bühne ist ein grosses finsteres Loch. Aber sie ist nicht einfach nur leer. Die schwarze Dunkelheit besitzt plastische Tiefe. Ein beweglicher Scheinwerferspot beleuchtet einzelne Protagonisten der Oper.Es versteht sich von selbst, dass dabei die Hauptfigur im Mittelpunkt steht.

Naturgemäss steht der Kopf des Propheten im Mittelpunkt des Operngeschehens an ihrem Schluss. Aus einem bislang nicht bemerkbaren loch im Bühnenboden Kommt der Kopf des Propheten an das Licht des Tages. Der Kopf des Propheten und der Fleischerhaken, an dem er hängt, sind die einzigen Requisiten, die das Opernende bestimmen.

Die Soldaten des Stiefvaters töten Salome.

Herwig Nowak

Praktizierte Deutsch-Französische Freundschaft

Dass der Wiederaufbau der brandzerstörten Kathedrale Notre Dame de Paris ein geradezu internationales Anliegen war und ist, ist weitgehend bekannt. Dass aber der deutsche Anteil daran bemerkenswert ist, steht nicht so-im Zentrum des Wissens . Noch weniger ist eigentlich bekannt, dass der deutsche Anteil zum Wesentlichen ein Kölner ist, auf den wir stolz sei können All das ist Gegenstand eines neuen Buches, das unter dem Titel „Zurück im Herzen Europas“ in diesen Tagen im Kölner Greven Verlag erschienen ist und von Arnim Laschet und Barbara Schock- Werner erstellt wurde.

Damit kommen zwei Autoren zu Wort, die grossen Anteil am bisher Erreichten haben und erwarten lassen, dass es Ende des Jahres zu einer Wiedereröffnung des Bauwerks kommen kann.

Die Kölner Sanierungsarbeiten fanden im Bereich der Fenster statt und bezogen sich auf vier jeweils 22 Quadratmeter grosse Fenster. Sie sind Teil der insgesamt 12 Fenster umfassenden Verglasung des Langhauses der Kirche, die erst 1965 eingesetzt worden waren. Sie stammen von Jacques Le Chevalier, einem
Glasmaler und Grafiker. Er komponierte kleinteilige Muster aus unterschiedlich geformten Rechtecken, deren Farbgebung hochmittelalterlicher Tönung nachempfunden war. Der malerische Inhalt des Glases war jedoch zeitgenössisch modern.

Die Kölner Dombauhutte war personell und technisch bestens ausgestattet, die anstehende konservatorische und restauratorische Arbeit einschliesslich der Sonderheiten des Falles zu übernehmen. Unterstützt wurde sie dabei durch deutsche und französische Spezialfirmen.

Zunächst galt es,das Glas zu dekonterminieren, d.h.den giftigen Bleistaub ,der sich auf dem Glas wahrend des Brandes abgelagert hatte, zu beseitigen. Ehe dann die Schaden des Glases festgestellt werden konnten. Für die eigentliche
Reparatur wird natürlich dasselbe Glas benotigt wie das beschädigte. Die Auswahl ist nicht leicht und erfordert penibles Arbeiten, wie sie insbesondere für die Rekonstruktion der Bemalung aber auch für das Zusammenfügen gesprungenen Glases erforderlich ist. Dann erfolgt die Bleiarbeit, eine in ihrer
Art besonders sensible Tätigkeit.

Alles in allem in der Tat Hilfeleistung im Rahmen einer Freundschaftlichen Verbundenheit auf die auch wir stolz sein können

Herwig Nowak

In Sachen Krippen

Möglicherweise kommt man aus dem Erstaunen nicht heraus: Auf der einen Seite liest man von einem Rückgang der Frömmigkeit. Auf der anderen Seite erlebt man in diesen vorweihnachtlichten Wochen ein umfangreiches ,lebhaftes  Bekenntnis zu christlichem Denken und Fühlen, das seinen sichtbaren Ausdruck in den vielen Krippen, krippenähnlichen religiösen Darstellungen der Religionsgeschichte findet, dargeboten in Kirchen, weltlichen öffentlichen Gebäuden und privaten Anwesen. Es sind Pfarreien, deren künstlerische Beauftragte, interessierte Verbände und ebensolche Privatpersonen, die für entsprechende Darstellungen sorgen. Beide grossen Religionen kommt eine tragende Rolle zu. Insgesamt gesehen ,bleibt ein lebhafter, natürlich religiöser, Eindruck, der sich nicht hinter dem vergangener Jahre zu verstecken braucht. Er verleiht der Stadt neuen Schwung, der sich natürlich auch touristisch positiv bemerkbar macht.

Alledem stehen allerdings Erkenntnisse der grossen Religionspolitik entgegen. Hier namentlich die Ergebnisse einer Befragung von Katholiken und evangelischen Gläubigen, die das Institut Forsa in der jüngsten Zeit durchgeführt hat. Das Institut ist im Auftrag der Evangelischen Kirche tätig geworden; seine Neutralität sollte nicht in Zweifel gezogen werden .Die Ergebnisse der Befragung werden hier nur teilweise widergegeben Danach ist die Hälfte der Katholiken ihrer Kirche verbunden. Und hier ist es mit klarer Mehrheit die örtliche Kirchengemeinde ,die an der ersten Stelle liegt .Unter den Katholiken betrachten 15 % den Besuch des Gottesdienstes als wichtig; unter den Protestanten sind es nur 12 %.Sie aber sind der Predigt mehr zugewandt als die Katholiken. Dem Pabst stehen nur 11 % der Katholiken besonders nahe. Insgesamt haben sich gewisse Unterschiede in den Religionen angeglichen, sodass eine verstärkte Zusammenarbeit beider Religionen mehrheitliche Zustimmung erfahren würde.

Aber nähern wir uns noch einmal dem Tagesgeschehen und kommen wir auf das lebhafte Religionsgeschehen in unsere Stadt in diesen Tagen zurück. Hier ist die religiöse Aufbereitung in der alten romanischen Kirche unserer Stadt, St.Maria Lyskirchen, besonders erwähnenswert. Die wirklichkeitsnahe Einbeziehung  der Heilsgeschichte in unser tägliches leben von gestern und von heute, wie sie dort stattfindet, regt unser Interesse an. Sie wärmt  Herz und  Sinne und macht uns das Glauben leichter. So gesehen sollte uns um unsere religiöse Gläubigkeit nicht bange sein.

Herwig Nowak

Die Buchhandlung Walther König in Köln

Wenn es kein Internet gäbe, so hätte Köln’s geistige Elite dennoch Keine Not, denn sie könnte sich bei der Buchhandlung Walther König informieren und ihre geistigen Bedürfnisse umfassend befriedigen. Eine solche-kühne-Feststellung rechtfertigt sich für jeden, der in diesen Tagen die Geschäftsräume der Buchhandlung in der Kölner Innenstadt besucht. Dabei bezieht sich diese hervorragende Feststellung auf alle Dimensionen, denen der Suchende mit seiner Recherche genügen möchte. Sie umfasst aIso die Vielzahl der Sachgebiete, die bei einer solchen Recherche denkbar sind, wie deren Breite und Tiefe. Insgesamt gesehen, ist also ein solcher Besuch der Buchhandlung ein einmaliges Erlebnis, das hier, an zwei Beispielen exemplifiziert, aufgezeigt werden soll.

Es nimmt zunächst vielleicht nicht wunder, dass das Haus, bestens sortiert, durchaus auf diesen Sachgebieten auch altere Kunstbücher vorhält, die den Markt bevölkern. Gemeint sind etwa Werke von und über die grossen Malerfürsten, nur darstellend oder auch kommentierend, ebenso wie die Beiträge, die die Kunstwisenschaft insoweit geleistet hat. Für alles das bleibt auch das zivilisatorische Umfeld nicht ungesagt. Es wird klargestellt, unter welchen politischen und wirtschaftlichen Umständen die Leistungen erbracht wurden.

Die Darstellung diese Umfeldes nimmt einen so breiten Raum ein, dass man sie als zweites Schwergewicht der Präsentation ansehen kann. Sie bezieht indes nicht nur sachliche Gegebenheiten in die Betrachtung ein, sondern bezieht auch die Menschen ein, die Einfluss auf das Kunstwerk genommen haben. Es kommt also dazu, dass auch Schauspielerinnen in ihrer Bedeutung für die Entwicklung der Kunst dargestellt werden. All das ist also Gegenstand der Präsentation bei Walther König und damit der Auszeichnung, die ihm in diesen Tagen der Bundesverband der Deutschen Galerien und Kunsthändler und die Köln Messe verleihen. Herzlichen Glückwunsch.

Herwig Nowak

Schlösser im Wandel

Frankreich ist reich an Schlössern und Herrenhäusern. Sie sind das Erbe einer langen dynastisch geprägten Geschichte und obliegen heute intensiver staatlicher und privater Pflege. Während die einen in treuer geschichtlicher Ergebenheit gepflegt und gewartet werden, wird versucht anderen neue Aufgaben und Funktionen zu geben und sie dafür vorzuhalten. Von einem solchen Schloss soll hier die Rede sein. Gemeint ist das“ Chateau d`Oiron“, das der Darbietung moderner Kunst gewidmet ist. „Moderne Kunst im alten Rahmen“, das ist der Spruch, unter dem sich das Schloss heute der Öffentlichkeit darbietet. Beides wird mit Geschmack als Dauerausstellung zum einen und im Rahmen von temporären Darbietungen zu anderen offeriert. Dabei wird der alte Rahmen weitgehend erhalten aber mit neuen Funktionen belegt, d. h. die alten
Räumlichkeiten in ihren Massen und Zuschnitten erhalten ,aber neuen Aufgaben zugeführt.

Das Schloss ist schon immer ein Hort der Kunst gewesen. Seit seiner Gründung im 16.Jahrhundert haben verschiedene Baustile, verursacht durch unterschiedliche Besitzer, ihre Spuren hinterlassen. Aber es sind keineswegs nur bauliche Relikte, sondern sie spiegeln sich auch ihre Philosophien und das Denken der damaligen Zeit wieder, die heute teilweise allerdings nur schwer nachzuvollziehen sind. Es sind zahlreiche Künstler namentlich unserer Zeit nationaler und internationaler Bekanntheit, die hier ihre Spuren hinterlassen haben und ihren Beitrag zur heutigen Ausgestaltung des Schlosses beigetragen
haben.

Schon die Eingangssituation des Schlosses ist eine gelungeneMischung zwischen alt und jung. Denn die traditionellen Schlossmauern des sal d`entree haben durch die Neugestaltung durch den Künstler Christian Boltanski einen neuen Inhalt erfahren. Waren sie bislang nichts anderes als eben Schlossmauern, so hat sie der Künstler mit einer Unzahl von paarweisen Kinderbildern ausgestattet, die kindlich, freundlich lächelnd, dem Entree ein lebensfrohes friedvolles Willkommen verheissen.

Dieser Eindruck setzt sich in den Salen fort,deren alter Bestand durch die teilweise Ausstattung mit moderner gegenstandsloser aber farbenfroher Bildkunst verschiedener Künstler unserer Tage ergänzt wird.

Besondere Erwähnung verdient schliesslich der Glühlampensaal des Künstlers Bill Cullieri, wo das Licht dreier Lampen durch mehrere Glaser mit Wein auf einen Tisch gedämpft wird und Bilder von Glühlampen auf dem Tisch entstehen:eine optisch schöne,ansonsten aber unwirkliche Darstellung. Mag mit diesen Hinweisen der Wandel der Schlosskultur unter Beweis gestellt sein.

Herwig Nowak

Offenbach lebt

Man schrieb das Jahr 2019 als man den hundertsten Geburtstag von Jacques Offenbach feierte. Man tat dies mit einigem musikalischen Aufwand, der an das ideenreiche,“breitspurige“ musikalische Schaffen  des Komponisten erinnerte. Gerade in Köln, fehlte es nicht an solchen Veranstaltungen, war der Geehrte doch hier geboren.

Jetzt,  im Jahre 2023, kommt eine Erinnerungsgabe auf den Markt, die allen Darbietungen zum Jubiläum Ehre gemacht hätte und der Erwähnung zum heutigen Zeitpunkt Wert ist. Sie ist einem Teilbereich seines Schaffens gewidmet, dem zu Lebzeiten des Künstlers grosse Bedeutung zukam, um den es heute allerdings eher still geworden ist. Gemeint ist seine Arbeit als Cellist und seine Werke zu diesem Instrument. Ihm hatte Offenbachs Liebe seit seinen Jugendtagen gegolten und sie hielt Zeit seines Lebens an. Nicht weniger als 36 Cellostücke für jeweils zwei Instrumente werden im Rahmen einer neuen Plattenedition dargeboten, die alle Schwierigkeitsgrade abdecken, und den Meister, der gerne der leichten Muse zugeordnet wird, auch als solchen der ernsten Musik ausweisen. Es sind die Künstler Giovanni Solima und Andrea Noferini ,die uns Offenbach nahebringen. Hier sei beispielshaft auf die drei Grand Duos concertantes op.24 der vorliegenden Sammlung verwiesen. Kennt man Offenbachs Musik generell als solche der Überraschungen, des phantasievollen musikalischen Discurs, so lässt auch die Cellomusik ohne jede Einschränkung hören, wer ihr Vater ist. Wer die dargebotenen Stücke hört, der meint dass wir in einer Musikphase einer “Offenbachiade“ leben.

Herwig Nowak

Festival für ukrainische Musik

Kriegerische Gründe sind es, die der Ukraine bedauerlicherweise heutzutage weltweit Aufmerksamkeit verschaffen. Dabei ist es ein Land, das in kultureller Hinsicht Aufmerksamkeit verdient. Und hier ist es namentlich die Musik ,die in Vergangenheit wie in Gegenwart durch Werke und Interpreten Glanz versprüht.
Das ist der Grund, aus dem wir Sie gerne auf das

Festival für ukrainische Musik

aufmerksam machen möchten ,das vom

8.September bis 15.Dezember 2023

im rheinischen Raum stattfindet. Zu folgenden 5 Veranstaltungen möchten wir Sie einladen:

  • Sonntag,8.9.,19.00 Uhr, Kirche St.Germanus,Bonnerstr.1,50389 Wesseling

Ukrainisches Poem
Der Schönheit des ukrainischen Violinrepertoires gewidmet

  • Montag,9.9.,18.00 Uhr, Kirche St.Germanus,Bonnerstr.1,50389 Wesseling

    Ukrainische Romanze

  • Dienstag,10.9.,18.00 Uhr, Kirche St.Germanus,Bonnerstr.1,50389 Wesseling

    Zwei ukrainische Komponisten kommen zu Gehör

  • Donnerstag,2.11.,19.00 Uhr,Klavierhaus Klavius,Augustastr.26, 53552 Bonn- Beuel
    Klavier vierhändig

  • Mittwoch,15.12.,19.00 Uhr,Aula am Berlinerring ,Berlinerring7, 40789 Monheim

    Urkainische Weihnachten

    Alle Konzerte finden als Benefizkonzerte statt.Der Eintritt ist kostenlos.Spenden kommen ukrainischen Hilfsorganisationen zu Gute.

Herwig Nowak

Carmina Burana in Köln

Unsere Stadt ist Austragungsort eines besonderen musikalischen Ereignisses. Gemeint ist die Aufführung der Carmina Burana von Carl Orff. Nicht, dass diese Präsentation hier erstmals stattfände. Neben anderen Präsentationen war das Werk bereits zu früheren Zeitpunkten Gegenstand von Darbietungen.Im Gedächtnis verbleibt namentlich die Aufführung, die anlässlich des 50 jährigen Bestehens der Kölner Kurrende im Jahre 2010 das Licht der Öffentlichkeit erblickte.

Seitdem ist ein Zeitraum vergangen, der offensichtlich rechtfertigt, seinen Inhalt und seine Darbietungsart in einem neuen, veränderten Licht zu sehen.  Sein Inhalt wurde  etwas verkürzt und -wenn man will-brutalisiert,was dem Werk indessen keinen Schaden zufügt ,sondern eher seinen Inhaltsausdruck verstärkt. Nicht besser als mit den Aussagen zum`“Cours d`amour“ tritt die offene Sprache zu Tage.Wer sich als Mensch von heute mit diesen Ausdrucksformen konfrontiert sieht, wird sich über“ die Sprache von damals“möglicherweise nicht geringfügig wundern. Gleichermassen wie im sprachlichen Bereich ist das Werk im Darstellerisch-Schaustellernden des Lobes wert.Im Schaustellerischen scheut man sich nicht,neuzeitliche technische Mittel einzusetzen ,um audsdruckstarke Wirkungen zu erzielen .Aber auch hier gilt:“Amor volat undique“.

Herwig Nowak

FLACA und ihre Themenbündel

Es ist letztlich die natürliche Schönheit ihres Gesichts, das der Kölner Künstlerin Flaca als immerwährende Grundlage ihrer künstlerischen Arbeit dient. Zwar fehlt es nicht an Themenbündeln, die gestalt werden, aber dem Gesicht- weitergefasst: dem menschlichen Körper- kommt die Aufgabe der gestalterischen Basis zu. Ob sich die Künstlerin dem Themenbündel unter der Bezeichnung ,,Fragile Black Edition“ oder religionsorientierten Sammlungen zuwendet oder ,,Girls without shame“ thematisiert: allwegs stehen Gesicht und Körper im Mittelpunkt der Darstellung.

Allerdings erfahren beide künstlerische Verfremdung. Dabei kann man sagen, dass diese Art und Umfang den Inhalt der künstlerischen Aussage bestimmen. Oftmals erfährt das Werk sein künstlerische Aussage sogar erst durch Inhalt und Ausführung der Verfremdung. Sie wird erreicht, indem das ohnehin schon schöne Gesicht einen besonderen Kopfschmuck erhält, der der Naturnachgebildet ist.

Neben den personenbezogenen Themenbündeln versteht sich die Künstlerin dazu, auchsachbezogenen Themenbündel zu schnüren. Erwähnt sei die ,,Förderrevolution als Themenbündel oder ,,Girls with guns“, eine Sammlung , die die Künstlerin selbst als ,,untiteld edition“ bezeichnet.

Mit dem Fertigen von Themenbündeln erreicht die Künstlerin allerdings einen künstlerischen Endpunkt ihrer Arbeit. Man wünscht sich eine strengere Auswahl bei der fertigung der Themenbündel. Nicht alles und jedes taugt dazu, die Veredelung als Themenbündel zu erfahren.

 

Herwig Nowak

Sinfonietta Vivacce

„Sinfonietta Vivacce“ ist der Name eines Ensembles von jungen Musikern ,das sich die Widergabe anspruchsvoller klassischer Musik zu eigen macht .Dabei kommen Violine, Kontrabass und Querflöte ebenso zum Einsatz, wie etwa die Klarinette und das Horn. Dem jüngsten Konzert dieser Art war eine geradezu politische Komponente zu eigen, indem man es der entarteten Kunst widmete und ihre Wiederbelebung zu thematisieren versuchte-ohne Frage eine anspruchsvolle Thematik und eine Thematik, bei der man das oftmals sehr tragische persönliche Schicksal der ausführenden Künstler zur Sprache kommen lassen musste.Es waren jene unglücklichen Jahre des Nazireichs,in denen das fachliche Können des Künstlers hinter seiner politischen Überzeugung zurückstand und für seine Bewertung eher politische denn künstlerische Gesichtspunkte ausschlaggebend waren. Ein wichtiger Gesichtspunkt der damaligen geradezu missionarischen Arbeit war, aussergewöhnliche Werke von vergessenen, vernachlässigten oder verschollenen Komponisten wiederaufzufinden und dem künstlerischen Darsein zuzuzühren.Das gelang mit Werken niederländischer aber auch deutscher Komponisten ,wie Jan van Gilse und Rudolf Karel ,aber es gelang in vielen Fällen auch nicht.

Man kann heute nicht hoch genug anerkennen,dass es in unseren Tagen wieder junge Künstler gibt,die sich der genannten Aufgabe stellen.Begleite sie unser Mut und unser Fortune.

Herwig Nowak